Venedig – Ein Paradies für Frühaufsteher

Mit mehr als 100.000 Tagestouristen und jährlich 30 Millionen Besuchern, die mit Booten, Bussen, Zügen und Kreuzfahrtschiffen eintreffen, ist die Lagunenstadt eines der Hauptreiseziele für Touristen. In diesem Beitrag erkläre ich Dir, wie Du die Stadt trotzdem für Dich alleine haben kannst. Außerdem bekommst Du eine Karte mit den mir liebsten Fotolocations in Venedig.

Ich war als Kind einmal in Venedig. Und obwohl Italien seit Jahren zu meinen bevorzugten Reisezielen zählt, hatte ich es seither nicht mehr in die Lagunenstadt geschafft. Das sollte sich 2020 ändern. Doch Corona machte mir einen Strich durch die Rechnung. Im Oktober 2021 hat es dann endgültig geklappt.

Die Altstadt von Venedig ist nicht sehr groß. Nahezu alles ist in kurzer Zeit per Pedes erreichbar. Trotzdem sollte man ein paar Tage Aufenthalt einplanen. Auch, um vor den Touristenmassen an den beliebtesten Fotospots zu sein.

Anreise und Fortbewegung

Gondelfahrten sind recht teuer. Eine günstige Alternative sind die Gondelfähren, die den Canale Grande überqueren.

Venedig ist komfortabel mit dem Zug erreichbar. Wir, das heißt meine Familie und ich sind mit dem Nachtzug der ÖBB ab München bis zum Bahnhof Venezia Santa Lucia gefahren, der am Rand der Altstadt liegt. Eine Anreise, die ich so unbedingt empfehlen kann. Man steigt nachts in München ein und wacht dann kurz vor Eintreffen am Zielort auf. Die Fahrt über den Bahndamm in der Lagune ist spektakulär. Venedig ist zudem über zwei Flughäfen erreichbar, die beide auf dem Festland liegen. Innereuropäisch versuche ich jedoch, immer mit dem Zug zu reisen.

In Venedig ist alles fußläufig erreichbar. Die „wichtigsten“ Sehenswürdigkeiten liegen nur wenige Meter voneinander entfernt. Das öffentliche Nahverkehrssystem wird über Wasserbusse, die sogenannten Vaporetti gewährleistet. Eine einzelne Fahrt (max. Dauer 75 Minuten) kostet 7,50 Euro, ein 24 Stunden Ticket (Gültig ab erster Entwertung) ist für 21 Euro zu haben. Ich habe die Vaporetti aber außer für den Ausflug nach Burano und Murano nicht gebraucht.

Richtig teuer ist üblicherweise die Fahrt mit einer Gondel. Hier empfiehlt es sich, kleine Gruppen zu bilden, um den Fahrpreis zu teilen. Das klappt, wie ich vor Ort beobachten konnte, auch spontan mit zuvor völlig unbekannten Leuten. Wer es ganz günstig haben möchte, steigt in ein Traghetto. Das ist eine Gondelfähre, die von zwei Gondolieri gerudert wird. Sie sind wohl die schönste Art, den Canale Grande in Venedig zu überqueren.

Unterkunft und Verpflegung

Im Viertel Castello gibt es einige gute Restaurants. Wer ab und an selbst kocht, spart Geld.

Das Angebot an Unterkünften ist groß und die Preise recht unterschiedlich. In den Festlandsstadtteilen sind die Quartiere günstiger. Dafür muss man aber immer mit der Bahn in die Altstadt fahren. Wir waren in einer Wohnung im Viertel Castello untergebracht. Das liegt recht günstig hinter dem Markusplatz, ist aber trotzdem recht ruhig.

Ich würde immer wieder eine Wohnung buchen, schon alleine, um ab und an mal selber kochen zu können. Zwar kann man auch in Venedig durchaus günstig essen. Vor allem an den zentralen Plätzen ist das Angebot aber absolut überteuert. Auch deshalb ist die Möglichkeit, selbst kochen zu können, eine gute Möglichkeit, um Geld zu sparen. Abgesehen davon macht es mit regionalen Produkten vom Mercato di Rialto richtig Spaß. Der große Obst- und Gemüsemarkt liegt im Zentrum der Stadt Venedig in unmittelbarer Nähe zur Rialtobrücke. Direkt anschließend gibt es einen großen Fischmarkt. Geöffnet sind beide von Montag bis Samstag zumindest bis zur Mittagszeit.

Meine liebsten Fotolocations in Venedig

Üblicherweise bereite ich meine Reisen mit mymaps von Google (Anmerkung dazu) vor. Das ist recht einfach und hat den Vorteil, dass man die Google-App vor Ort als Navigationshilfe nutzen kann. Gerne stelle ich Dir meine Karte mit den von mir zuvor rausgesuchten Fotospots in Venedig zur Verfügung. Eines vorweg: Die Stadt ist furchtbar verwinkelt und viele Straßen enden unvermittelt an einem der vielen Kanäle. Mein Handy war mir dabei eine wertvolle Navigationshilfe.

Fotografieren in Venedig

Venedig ist voller Touristen. Das weiß man, wenn man dorthin reist. Umso verwunderter war ich, dass ein Tipp, den ich immer wieder gelesen habe, erstaunlich gut funktioniert: Wer vor neun Uhr unterwegs ist, kann ganz in Ruhe fotografieren. Erst danach strömen die Touristen in die Stadt. Ich bin mehrere Male nachts um drei Uhr aufgestanden und bin ganz alleine durch die Stadt gezogen, was mir oft wie eine Reise in längst vergangene Zeiten vorkam. Sicherheitsbedenken hatte ich im Übrigen keine. Es ist schlicht niemand nachts unterwegs. Ein Nachtleben gibt es in Venedig nicht. Nahezu der ganze Rummel spielt sich in den Tagesstunden ab.

Noch ein paar Worte zur Ausrüstung. Die Stadt ist relativ eng, viele Gassen sehr schmal. Mit einem Weitwinkelobjektiv ist man auf der sicheren Seite. Dazu ist ein leichtes Tele sicher auch ab und an recht schön. Und ein gutes Reisestativ ist nicht nur bei schwierigen Lichtverhältnissen extrem hilfreich.

Impressionen aus Venedig

Anmerkung zu mymaps von Google: Gerne hätte ich eine ähnlich gut funktionierende Alternative, die mit OpenStreetMap funktioniert. Wenn du da Tipps hast, bin ich Dir dankbar

3 Kommentare

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